Freitag, 21. Mai 2010
Reisezeit: Thrombosegefahr für Diabetiker
Jeder, der längere Zeit im Flugzeug, im Auto oder im Bus sitzt, kennt die Gefahr, eine Thrombose zu entwickeln. Dabei dickt das Blut in den Beinen bzw. den tiefen Venen so ein, dass es sich staut und daraus ein Gerinnsel bildet. Meist löst sich dieser Blutpfropf von selbst wieder auf, er kann sich aber auch ablösen und durch den Körper wandern. Wenn er sich in der Lunge festsetzt, spricht man von einer Embolie, die oft genug tödlich endet.
Jeder kann auf diese Weise eine Thrombose bekommen und so ist sie denn auch besonders bei Flugreisen in ferne Länder eine gefürchtete Komplikation. Das gilt ganz besonders für Diabetiker, bei denen die Blut führenden Gefäßwände durch eine Ketoazidose (Übersäuerung des Blutes) während der Stoffwechselentgleisung angegriffen wurden oder die sowieso an Durchblutungsstörungen oder Krampfadern in den Beinen und Füßen leiden.
Was kann man dagegen tun? An erster Stelle sollten hier ganz einfache Maßnahmen durchgeführt werden. So ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken, um das Blut nicht verdicken zu lassen. Dann sollte man darauf achten, genügend Beinfreiheit zu haben, also z.B. keine Gepäckstücke zwischen den Füßen und Beinen abzustellen. Die Beine sollten - wenn überhaupt möglich - nicht übereinander geschlagen werden, damit die Blutzirkulation durch das Zusammenpressen der Gefäße nicht behindert wird. Durch das lange Sitzen im Flugzeug, Auto oder Bus sind die Venen in der Leiste, aber auch in den Kniekehlen lange Zeit abgeknickt. Das Blut fließt dadurch langsamer und Blutstau ist die Folge. Man sollte deshalb mindestens ein mal pro Stunde aufstehen und sich die Beine vertreten. Beim Anspannen der Muskeln drücken diese die Venen zusammen. Dadurch wird das Blut zum Herzen gepresst. Das gilt auch, wenn man im Sitzen die Fersen vom Boden durch Wippen hebt und senkt. Durch das Spannen der Wadenmuskeln wird die Muskelpumpe aktiviert und der Blutstau wird verringert. Empfohlen wird auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen, besonders wenn Sie unter Krampfadern leiden. Die geweiteten Venen werden durch die Strümpfe zusammengepresst, so dass das Blut schneller fließen kann und dadurch Blutgerinnsel vermieden werden.
Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe haben bei langen Flugreisen gute Erfahrungen mit der Einnahme von Aspirin® gemacht. Nach ihrer Empfehlung sollte man alle drei Stunden je eine Aspirin-Tablette mit 100 mg ASS-Wirkstoffkonzentration mit Wasser einnehmen. Bereits diese geringe Konzentration von 100 mg ASS genügt, um das Blut über mehrere Stunden hinweg so zu verdünnen, dass es nicht zusammenklumpen kann. Außerdem trägt Aspirin zur Aktivierung der Muskelpumpen in den Beinen bei. Als Alternative hierzu kommt aber auch Ginkgo-Extrakt in Frage. Von diesem sollte man mehrmals während der Reise je 3 Tabletten einnehmen.
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