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zum Blog der Selbsthilfegruppe "Diabetiker-online-Selbsthilfe".

Mittwoch, 28. April 2010

Notfall Angina pectoris - Was ist zu tun?

Leider bleiben viele Diabetiker nicht vor Herzkrankheiten verschont. Man kann sogar sagen, dass Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen und Angina pectoris bis hin zum Herzinfarkt zu den Folgeerkankungen von Diabetes mellitus gehören. Das gilt selbst dann, wenn der Diabetes selbst als geheilt eingestuft werden kann oder die Blutzuckerwerte optimal eingestellt sind. Schuld daran ist meist die oft lange Vorlaufzeit bis zur Diagnose Diabetes, in der die Schäden an den Gefäßen und Organen bereits vor der Stoffwechselentgleisung eingetreten sind.


Zu den folgeschweren Herzkrankheiten gehört die Angina pectoris, etwas unzureichend übersetzt mit "Brustenge", denn oft genug tritt diese Brustenge als Vorbote des Herzinfarktes auf, so dass es bei einem Anfall immer um Leben und Tod gehen kann. Verursacht wird Angina pectoris in den meisten Fällen von Arteriosklerose in den Herzkranzgefäßen, die sich dadurch verengen, den Blutfluss behindern und das Herz von der Sauerstoffversorgung abschnüren. Angina p. tritt besonders bei körperlicher Arbeit auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens nicht mit dem Angebot an Sauerstoff übereinstimmt. Zu Anfällen kann es aber auch in Ruhepausen, während der Schlafphase, durch Einwirkung von Kälte, ja sogar beim Essen kommen. Neuere Untersuchungen führen Angina.pectoris aber auch auf Gefäßentzündungen und auf Elektrolytstörungen zurück, wobei es in solchen Fällen eher Gefäßkrämpfe sind, die vom Gehirn ausgelöst werden.


Bei einem Anfall hat der Betroffene das Gefühl, ein eiserner Ring würde sich um seine Brust legen und immer enger zusammenziehen, er ringt nach Atem, bekommt Schweißausbrüche und leidet unter extremen Angstgefühlen. Die Schmerzen bei einem Angina pectoris Anfall gehören zu den schlimmsten, die man sich vorstellen kann und verursachen die größte Todesangst, besonders beim ersten Anfall.


Was ist beim ersten Anfall zu tun? Unsere Selbsthilfegruppe, deren Mitglieder eigene Erfahrungen mit Angina pectoris haben, schlägt beim ersten Anfall, der meist plötzlich und unerwartet auftritt, drei Maßnahmen vor. Als erstes sollten Sie die Notrufnummer wählen, denn der Anfall kann mit einem Herzinfarkt in Verbindung stehen. Dann entscheidet der Notarzt über die Einweisung in ein Krankenhaus. Bis zum Eintreffen des Notarztes vergeht gewöhnlich eine gewisse Zeit. Da Sie beim ersten Anfall kaum über ein Nitroglycerin-Medikament verfügen, mit dem man das krampfartige Zusammenziehen der Herzkranzgefäße innerhalb weniger Sekunden entkrampfen kann, empfehlen wir zwei Maßnahmen zu Bekämpfung der Schmerzen. Suchen Sie ein Waschbecken mit Warmwasseranschluss auf, füllen Sie das Becken mit warmem Wasser so voll, dass beide Unterarme einschließlich der Ellenbogen unter Wasser sind. Stellen Sie die Wasserwärme so heiß ein, dass sie diese gerade noch vertragen und tauchen Sie beide Unterarme für mehrere Minuten unter Wasser, so lange, bis die Schmerzen nachlassen. Das Warmwasserbad hat den Zweck, schnell die Blutgefäße zu weiten und zu entkrampfen. Das geschieht gewöhnlich innerhalb 2-5 Minuten.
Als weitere Maßnahme empfiehlt sich die Einnahme einer Aspirin-Tablette, die einen Wirkstoffanteil von mindestens 300 mg haben sollte. Aspirin ist in der Lage, etwa 15 Minuten nach der Einnahme die Gefäße zu weiten, das Blut zu verdünnen und diesen Zustand über mehrere Stunden zu halten. Das schafft kein anderes Schmerzmittel so konsequent wie Aspirin. Wenn Sie mit dieser Behandlung Erfolg hatten und die Schmerzen eingedämmt haben, können Sie die geschilderten Maßnahmen auch bei weiteren Anfällen durchführen. Aber bitte nicht vergessen: Beim ersten Anfall immer zuerst den Notarzt rufen!

Sonntag, 25. April 2010

Alternative Heilmittel mit breiterem Anwendungsfenster

Diabetiker, die sich in eine schulmedizinische Behandlung begeben, müssen damit rechnen, dass sie nicht nur gegen zahlreiche Folgeerkrankungen ankämpfen müssen (,was natürlich auch bei einer alternativen Behandlung der Fall ist), sondern auch gegen die Nebenwirkungen von Medikamenten. Dazu ein Beispiel.

Angenommen ein/eine Diabetiker/in bekommt eine häufig auftretende Harnwegsinfektion. Die Schulmedizin bekämpft Harnwegsinfektionen, so wie alle Infektionen, mit Antibiotika. Sobald ein Antibiotikum über einen längeren Zeitraum eingenommen werden muss (,was bei Harnwegsinfektionen oft der Fall ist!), besteht die Gefahr, dass als Nebenwirkung eine Mykose (Pilzerkrankung) auftritt. Das kommt daher, dass ein Antibiotikum nicht nur "schlechte" Bakterien angreift und vernichtet, sondern auch "gute", wie z.B. die im Darm angesiedelten Bakterien zur Steuerung der Verdauung. Werden diese "guten" Bakterien vernichtet, kann sich ein anderer Bewohner des Darms, der normalerweise von diesen Bakterien in Schach gehalten wird, nämlich der Hefepilz "candida albicans" ungehindert im Körper ausbreiten. Dazu befällt er zuerst die Harnwege und Geschlechtsorgane, also genau die Organe, die vorher schon von der bakteriellen Harnwegsinfektion angegriffen wurden, nur waren es zuerst infektiöse Bakterien, jetzt sind es genauso infektiöse Pilze, die sich mit ihren Sporen im Darm, in den Harnwegen und Geschlechtsteilen festkrallen. Dann kommen die Pilze in die Blutbahn, so dass sie sich praktisch im ganzen Körper ausbreiten können. Auf diese Weise setzen sie sich im Gewebe und in Gelenken fest, verursachen dort Schmerzen, deren Herkunft nur selten mit der Ausbreitung des Hefepilzes in Verbindung gebracht wird. Die Gift-Absonderungen von candida albicans bringen Krankheiten hervor wie z.B. eine äußerst schmerzhafte Nackenstarre, ebenso schmerzhafte Schwellungen im Nacken- und Schulterbereich, Muskel- und Gewebeschmerzen, die man allgemein als Fibromyalgie bezeichnet und entzündliche Gelenkschmerzen, die meist als Arthritis diagnostiziert werden. Nun hält die Schulmedizin natürlich auch eine ganze Reihe von Medikamenten gegen Hefepilzinfektonen bereit. Ihr Nachteil liegt allerdings auch wieder in den Nebenwirkungen, die teilweise sehr gravierend sein können (z.B. lebensbedrohende Ganzkörper-Allergien oder Herzmuskelschwäche). Die schädlichen Nebenwirkungen sind umso schwerwiegender je länger eine Behandlung mit solchen Mykose-Mitteln dauert. Und leider muss oft candida albicans lange (über Wochen) therapiert werden, wenn er sich über die Blutbahn im Körper ausgebreitet hat.


In der Naturheilkunde sind solche Nebenwirkungen nicht zu befürchten. So wirkt das von uns am eigenen Körper getestete alternative Heilmittel "Olivenblätter" (als Tee oder Extrakt eingenommen) gleichermaßen gegen Viren, Bakterien und vor allem auch gegen Pilzerkrankungen wie candida albicans, und das völlig nebenwirkungsfrei und äußerst effektiv. Wer also von Anfang an eine Harnwegsinfektion mit Olivenblätter-Tee oder Olivenblätter-Extrakt selbst behandelt, braucht gar nicht erst zu befürchten, dass er sich eine Pilzinfektion zuzieht. Liegt aber bereits eine Pilzinfektion vor, wirken Olivenblätter wesentlich besser als alle bekannten Mykose-Medikamente und Nebenwirkungen treten dann nicht auf, wenn zusätzlich mit chemisch reinem 35%igem Wasserperoxid (20-25 Tropfen pro Glas Wasser) gegen von candida albicans frei gesetzte Giftstoffe vorgegangen wird. Abgestorbene Hefepilze entfernt am besten mit einer Lösung aus Apfelessig und Wasser aus dem Körper.

Dienstag, 20. April 2010

Herzfrequenz selber messen!


Was gemeinhin als Pulsfrequenz bezeichnet wird, ist eigentlich die Messung der Häufigkeit, mit der das Herz pro Minute schlägt, also die Herzfrequenz. Gemessen wird sie mit dem Blutdruckmessgerät, so zusagen als Anhängsel der Blutdruckwerte, oft nicht weiter beachtet. Dabei ist die Herzfrequenz besonders für den Diabetiker ein sehr wichtiger Wert. sagt er doch viel über den Zustand des Herzmuskels aus. Doch selbst Ärzte nehmen bei älteren Typ II-Diabetes-Patienten, bei denen die Frequenzen die Normalwerte überschreiten, nicht immer ernst genug. Es wird dann eine Herzfrequenz von 80 Schlägen pro Minute im Ruhezustand als völlig normal angesehen, denn man geht davon aus, dass auch hier - genau wie beim Blutdruck- der Weißkittel-Effekt den Wert in die Höhe treibt und bei einem Alter ab etwa 60 dieser Wert sowieso als normal anzusehen sei. Für den Arzt ist dann erst ein Alarmzeichen gegeben, wenn bei einem EKG (Elektrokardiogramm) zusätzlich noch andere Messwerte auf ein Herzproblem hindeuten.


Diabetiker, die sich selbst um ihren krankhaften Zustand kümmern wollen, haben außer der Messung mit dem Blutdruckmessgerät noch eine andere, genauere, Möglichkeit, ihre Herzfrequenz im Auge zu behalten, die Messung mit einer Pulsuhr. Die Pulsuhr, die normalerweise für die Pulsmessung während einer sportlichen Aktivität eingesetzt wird, besteht meist aus einem Brustriemen mit dem Frequenz-Empfangs-und Sendegerät und der eigentlichen Pulsuhr am Handgelenk, in der die über Funk empfangenen Daten in die Frequenz pro Minute umgerechnet und angezeigt werden. Eine Pulsuhr misst aber nicht nur die Herzfrequenz bei körperlicher Bewegung, sondern auch im Ruhezustand, und das viel genauer als ein Blutdruckmessgerät. Außerdem kann man rechtzeitig alle kleinen und großen "Sprünge" messen, die den Rhythmus des Herzschlages bestimmen. Erhöhte Frequenzwerte und Herzrhythmusstörungen, von denen viele Diabetiker früher oder später betroffen sind, werden damit sehr schnell erkannt und können im Memory des Gerätes aufgezeichnet werden. Damit kann Ihr Arzt bereits viel über den Zustand Ihres Herzens erfahren und eine Behandlung einleiten, ohne dass er bei jedem Besuch ein EKG anfertigen muss. Pulsuhren bekommt man in jedem Sportgeschäft und in Kaufhäusern sowie im Versandhandel. Jedem Gerät liegt eine ausführliche Bedienungsanleitung bei, aus der Sie meist auch Normalwerte entnehmen können.

Samstag, 17. April 2010

Diabetische Augenerkrankungen

Außer dem Diabetes selbst können fast alle Folgeerkrankungen erfolgreich mit alternativen Mitteln behandelt werden. Ausnahme sind die diabetischen Augenerkrankungen, wie die Retinopathie (Netzhauterkrankung) und der Graue Star. Hier sind Laserbehandlung und Star-Operation die gängigen Methoden der Augenärzte. Sie können weder durch eine medikamentöse Behandlung noch durch eine Magnetfeldbehandlung ersetzt werden. Im Gegenteil: Vorsicht vor Versuchen in dieser Hinsicht! Nach der Mitteilung eines Lesers sollen über das Internet Medikamente unbekannter Herkunft auf dem Markt sein, mit denen sich eine Star-Operation vermeiden lassen soll. Von diesem gefahrvollen Weg sollte man die Finger lassen, schließlich ist die Sehkraft der Augen eines der wichtigsten menschlichen Güter.

Freitag, 9. April 2010

Die Leber nicht vergessen!

Die Leber ist ein so genanntes „stummes“ Organ. Das bedeutet, dass sie klaglos, ohne Schmerzen zu verursachen, viele Drangsalierungen hinnimmt, so lange, bis sie erst zur Fettleber und später zur Leberzirrhose mutiert. Viele Diabetiker des Typs II mit Übergewicht leiden an einer Fettleber, denn die Risikofaktoren dafür sind nun einmal der Diabetes selbst, Alkohol und hohe Triglyceridwerte. Weil eben eine Fettleber keine Schmerzen verursacht, wird die Gefahr, dass sich aus ihr eine Leberzirrhose entwickeln kann, nicht allzu ernst genommen. Während die Fettleber zur einer Vergrößerung des Organs führt, schrumpft es bei einer Leberzirrhose, weil immer mehr Leberzellen absterben, was schließlich bis zum Tode führen kann. Es ist deshalb wichtig, dass Sie ab und zu von Ihrem Arzt die Leberwerte (GOT, GPT,yGT) durch einen Bluttest ermitteln lassen und mit ihm eine Therapie besprechen. Dabei steht der Alkohol-Verzicht sicher an erster Stelle der Maßnahmen, aber auch eine Senkung von Blutzucker- und Fettwerten ist unumgänglich. Die bekanntesten alternativen Heilmittel für die Leber sind die Mariendistel, woraus ein Tee zubereitet wird und ein Extrakt aus der Artischocke. Beide Mittel sind gut für eine Langzeit-Therapie geeignet und verursachen keine Nebenwirkungen.



Wenn Sie etwas über den Zustand Ihrer Leber wissen möchten, können Sie eine allgemeine Beurteilung ihres Zustandes selbst ablesen an dem so genannten Hautleberzeichen, dem Palmarerythem. Wenn Ihre Hand stark gerötet ist und nur in der Mitte eine weiße Stelle vorhanden ist, ist das ein Anzeichen für eine Leberschädigung. Dann suchen Sie schnellstens einen Arzt auf!



Samstag, 3. April 2010

Problem Schwangerschaftsdiabetes (Gestionsdiabetes)


Unter dem Begriff "Schwangerschaftsdiabetes" ist nicht eine schwangere Frau mit Diabetes I oder II zu verstehen, sondern eine Schwangere, die vor ihrer Schwangerschaft nicht an einem erkennbaren Diabetes gelitten hat, sondern ihn erst während der Schwangerschaft bekommen hat. Wenn also während der Schwangerschaft eine diabetische Stoffwechsellage auftritt, ist diese nach allgemeiner medizinischer Auffassung auf eine Stress-Situation durch Gewichtszunahme, hormonelle Umstellung oder Bewegungsarmut zurückzuführen. Die Anlagen, Diabetes während einer solchen "Ausnahmesituation" zu bekommen, waren also schon vor der Schwangerschaft vorhanden, auch wenn die Blutzuckerwerte noch nicht zu einer Stoffwechselentgleisung geführt haben. Obwohl ein Schwangerschaftsdiabetes in der Regel nach der Entbindung relativ schnell wieder verschwindet, kann es noch während der Schwangerschaft nötig werden, Blutzucker senkende Medikamente einzunehmen. Hier sind die alternativen Mittel zur Blutzuckersenkung, wie Zimt in Kapseln oder Copalchi, besonders hoch einzuschätzen, denn sie hinterlassen keine Nebenwirkungen, die sich negativ auf Mutter und Kind auswirken könnten. Das Problem liegt darin, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes später stark gefährdet sind, einen "echten" Diabetes zu bekommen. Es ist also wichtig, nach der Schwangerschaft den Lebensstil so anzupassen, dass ein Ausbruch von Diabetes verhindert wird, also hauptsächlich in einer kohlehydrat- und fettarmen Ernährung sowie der Einhaltung der Gewichtsnorm durch Bewegung. Soweit die allgemeine medizinische Empfehlung.



In unserer Selbsthilfegruppe gehen wir noch einen Schritt weiter. Wie Sie sicher festgestellt haben, sehen wir die Hauptursache für das Entstehen von Diabetes in einem Virenbefall der Bauchspeicheldrüse bzw. in einem damit in Zusammenhang stehenden Absterben von Insulin produzierenden B-Zellen. Deshalb sollten nach der Geburt des Kindes unserer Meinung nach nicht nur die vorher erwähnten Maßnahmen eingehalten werden, sondern zusätzlich sollte eine Behandlung der Bauchspeicheldrüse erfolgen, wie sie auf unserer Homepage-Seite "Artikel-Pool" unter Behandlung der Bauchspeicheldrüse beschrieben ist. Das bringt noch mehr Sicherheit zur Vermeidung von Diabetes mit sich.


Allerdings bleibt auch hier immer noch eine Gefahr bestehen: Leider bekommen in späteren Lebensjahren die Kinder, deren Mütter unter Schwangerschaftsdiabetes litten, oft Diabetes mellitus I. Das lässt sich auch mit der von uns empfohlenen Behandlung der Bauchspeicheldrüse nicht verhindern, da während einer Schwangerschaft unter keinen Umständen eine Magnetfeldmassage durchgeführt werden sarf, sondern erst wieder nach der Geburt des Kindes.

Donnerstag, 1. April 2010

Gefahr für Diabetiker: Krankenhauskeime

Sobald ein Diabetiker oder eine Diabetikerin -aus welchen Gründen auch immer- zur Behandlung in ein Krankenhaus muss, setzen er oder sie sich einer besonderen Gefahr aus: den Krankenhauskeimen. Diese Keime und Erreger können sowohl krankmachende Bakterien als auch Viren, Parasiten oder Pilzsporen sein und jeden Patienten in seiner Gesundheit gefährden. Besonders betroffen sind aber ältere Menschen oder solche mit chronischen Krankheiten und geschwächtem Immunsystem. Dabei sind die Übertragungswege in einem Krankenhaus besonders vielfältig und auf Probleme der Hygiene im Krankenhaus. zurück zu führen. Teilweise werden die Keime von außen in das Krankenhaus hineingetragen, durch die Patienten selbst oder ihre Besucher und das Personal, zum anderen entstehen sie erst durch Freisetzung oder Kontakte während invasiver Therapien oder Operationen. Frisch operierte Patienten sind am meisten gefährdet, da es die Keime leicht haben in den geschwächten Körper einzudringen. Doch auch schlecht sterilisierte oder nicht sterile Gerätschaften wie etwa Spritzen oder Tuben und Katheder können Überträger von Keimen sein und Patienten mit intaktem Immunsystem zu schaffen machen. Schließlich werden viele Keime über die Atemwege übertragen und können so auch Patienten mit gesundem Immunsystem gefährlich werden. Auf diese Weise können Infektionen entstehen, die als Ursache dafür anzusehen sind, dass ein Patient kränker aus dem Krankenhaus herauskommt als er hingekommen ist oder er sogar im Krankenhaus verstirbt.


Auch Diabetiker gehören dann zu der gefährdeten Gruppe von Patienten, wenn ihre Stoffwechsellage während oder nach einer Stoffwechselentgleisung nicht oder noch nicht wieder als optimal zu bezeichnen ist. Was ist zu tun? Kann der Diabetiker überhaupt selbst etwas gegen Krankenhauskeime bzw. daraus resultierende Infektionen tun? Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe vertreten die Meinung, dass ein Krankenhauspatient sofort nach seiner Entlassung mit einer Selbstbehandlung, wie sie in unserer Homepage im Artikel-Pool unter Infektionsbekämpfung aufgeführt sind, beginnen sollte. Das sei der sicherste Weg, weitere Komplikationen zu vermeiden.

Nachtrag zum Thema

Killerbrut - Die verschwiegene Katastrophe

Unter diesem Titel berichtete 3sat am 10.Mai 2010 über die mangelnde Hygiene in Krankenhäusern. Zu Ihrer Information hier ein Auszug aus dem schriftlichen Vorspann der Sendung.
Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 50.000 Menschen an Bakterieninfektionen, die sie sich in Krankenhäusern zugezogen haben. Das sind weit mehr als hierzulande im Straßenverkehr sterben und mehr Opfer als AIDS oder jede andere meldepflichtige Infektionskrankheit fordert.
40.000 Menschen, so viele Einwohner haben viele mittelgroße Städte, wie Stade in Norddeutschland, Landau in der Pfalz, Kaufbeuren in Bayern oder Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Man stelle sich vor, jährlich würden die Einwohner einer solchen Stadt umkommen. Die Aufmerksamkeit wäre riesig, die Schuldigen würden sofort ermittelt und die Ursachen bekämpft werden. Doch schätzungsweise 40.000 bis 50.000 Menschen sterben jedes Jahr an mangelnder Hygiene in Krankenhäusern und nichts geschieht. Auf den Totenscheinen der Opfer dieses Skandals steht nicht: "gestorben, weil die Hygiene im Krankenhaus unzureichend war", sondern "Lungenendzündung", "Streptokokeninfektion" oder "Septikämie".

Nach einer zusammenfassenden Studie der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und der Versicherung Allianz werden jedes Jahr bis zu 1,5 Millionen Patienten mit Krankheitserregern in deutschen Kliniken infizieren. Für bis zu 50.000 Menschen geht die Infektion, die sie erst im Krankenhaus bekommen haben, tödlich aus - Jahr für Jahr. Kein Wunder, dass Krankenhaus-Patienten aus Deutschland in den Nachbarstaaten als "Hochrisiko-Patienten" gelten. In niederländischen Kliniken kommt jeder, der kurz zuvor in einer deutschen Klinik behandelt worden ist, sofort in Quarantäne, um zu überprüfen, ob er gefährliche Keime einschleppt. Keime und Krankheitserreger gibt es in unserer Umwelt, Zuhause und am Arbeitsplatz viele - sehr viele. Unser Immunsystem arbeitet sich täglich an ihnen ab - und das ist auch gut so. Doch sind wir geschwächt, so werden wir anfälliger für die Krankheitserreger.

In Krankenhäusern gibt es deutlich weniger Keime, als in unserer täglichen Umwelt, doch die Keime (es sind immer noch ungefähr 50 bis 100 pro Quadratmeter) sind nicht so harmlos wie die Keime bei uns Zuhause, die alte Bekannte unsere Immunabwehr sind. Dort, wo viele kranke Menschen auf engem Raum zusammenkommen, die zum Teil auch wegen Infektionen in die Krankenhäuser eingeliefert werden, herrscht eine ganz andere Infektionsgefahr: Aggressive, hochansteckende Erreger kursieren hier, die sich in der Krankenhausumgebung behauptet haben. Zudem können diese gefährlichen Krankheitserreger durch Katheter, Operationsbesteck, Spritzen, Beatmungs- und Absaugschläuche an Stellen in den Körper gelangen, wo sie nicht hingehören und viel Unheil anrichten. Die Folge: "nosokomiale Infektionen" - Infektionen, die durch das Krankenhaus verursacht worden sind. Deswegen wäre eine gute Hygiene in Krankenhäusern mehr als angebracht.

Doch die 2007 veröffentlichte Studie geht davon aus, dass einfachste Standards der Hygiene nicht eingehalten werden. Stress und Unkenntnis führen dazu, dass sich das Personal zwischen den Behandlungen sich nicht einmal die Hände desinfiziert. Ein Drittel der Infektionen wäre durch solche und andere Präventionsmaßnahmen zu vermeiden. Die Zahlen der Allianzstudie sind nicht unumstritten. Offizielle Stellen gehen nur von 550.000 Patienten aus, die sich pro Jahr anstecken und von denen ca. 14.000 an den Infektionen sterben. Das nationale Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen bezweifelt die Daten der Allianzstudie. Das Zentrum verfügt über in den Krankenhäusern erhobene Daten, die standardisiert und verglichen werden. Die Teilnahme an der Überwachung ist jedoch freiwillig und es besteht die Möglichkeit, dass Krankenhäuser, die besonders mit schlechter Hygiene zu kämpfen haben, sich wohlweislich nicht an der Überwachung beteiligen.

Besondere Sorge bereiten den Hygieneärzten die antibiotikaresistenten Erreger. Normale krankheitserregende Mikroorganismen in unserem Körper gehen beim Einsatz von Antibiotika schnell zugrunde. Doch durch den übermäßigen und unsachgemäßen Einsatz (im Krankenhaus, aber auch in der Landwirtschaft) haben es manche Bakterien "gelernt", trotz dieser Arznei zu überleben. Und vor allem haben sie gelernt, resistent gegen die verschiedenen Typen, die es von den Antibiotika gibt, zu sein. So konnten sich "Superbakterien", wie der multiresistente Staphylococcus aureus, entwickeln, welche leicht übertragbar und bereits gegen fast alle Medikamente unempfindlich sind. Die Krankenhäuser sind seit der Veröffentlichung der Allianz-Studie massiv unter Druck geraten. Des Öfteren werden in großen Institutionen Ärzte angestellt, die sich nur um die Verbesserung der Hygiene kümmern.