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Mittwoch, 28. April 2010

Notfall Angina pectoris - Was ist zu tun?

Leider bleiben viele Diabetiker nicht vor Herzkrankheiten verschont. Man kann sogar sagen, dass Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen und Angina pectoris bis hin zum Herzinfarkt zu den Folgeerkankungen von Diabetes mellitus gehören. Das gilt selbst dann, wenn der Diabetes selbst als geheilt eingestuft werden kann oder die Blutzuckerwerte optimal eingestellt sind. Schuld daran ist meist die oft lange Vorlaufzeit bis zur Diagnose Diabetes, in der die Schäden an den Gefäßen und Organen bereits vor der Stoffwechselentgleisung eingetreten sind.


Zu den folgeschweren Herzkrankheiten gehört die Angina pectoris, etwas unzureichend übersetzt mit "Brustenge", denn oft genug tritt diese Brustenge als Vorbote des Herzinfarktes auf, so dass es bei einem Anfall immer um Leben und Tod gehen kann. Verursacht wird Angina pectoris in den meisten Fällen von Arteriosklerose in den Herzkranzgefäßen, die sich dadurch verengen, den Blutfluss behindern und das Herz von der Sauerstoffversorgung abschnüren. Angina p. tritt besonders bei körperlicher Arbeit auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens nicht mit dem Angebot an Sauerstoff übereinstimmt. Zu Anfällen kann es aber auch in Ruhepausen, während der Schlafphase, durch Einwirkung von Kälte, ja sogar beim Essen kommen. Neuere Untersuchungen führen Angina.pectoris aber auch auf Gefäßentzündungen und auf Elektrolytstörungen zurück, wobei es in solchen Fällen eher Gefäßkrämpfe sind, die vom Gehirn ausgelöst werden.


Bei einem Anfall hat der Betroffene das Gefühl, ein eiserner Ring würde sich um seine Brust legen und immer enger zusammenziehen, er ringt nach Atem, bekommt Schweißausbrüche und leidet unter extremen Angstgefühlen. Die Schmerzen bei einem Angina pectoris Anfall gehören zu den schlimmsten, die man sich vorstellen kann und verursachen die größte Todesangst, besonders beim ersten Anfall.


Was ist beim ersten Anfall zu tun? Unsere Selbsthilfegruppe, deren Mitglieder eigene Erfahrungen mit Angina pectoris haben, schlägt beim ersten Anfall, der meist plötzlich und unerwartet auftritt, drei Maßnahmen vor. Als erstes sollten Sie die Notrufnummer wählen, denn der Anfall kann mit einem Herzinfarkt in Verbindung stehen. Dann entscheidet der Notarzt über die Einweisung in ein Krankenhaus. Bis zum Eintreffen des Notarztes vergeht gewöhnlich eine gewisse Zeit. Da Sie beim ersten Anfall kaum über ein Nitroglycerin-Medikament verfügen, mit dem man das krampfartige Zusammenziehen der Herzkranzgefäße innerhalb weniger Sekunden entkrampfen kann, empfehlen wir zwei Maßnahmen zu Bekämpfung der Schmerzen. Suchen Sie ein Waschbecken mit Warmwasseranschluss auf, füllen Sie das Becken mit warmem Wasser so voll, dass beide Unterarme einschließlich der Ellenbogen unter Wasser sind. Stellen Sie die Wasserwärme so heiß ein, dass sie diese gerade noch vertragen und tauchen Sie beide Unterarme für mehrere Minuten unter Wasser, so lange, bis die Schmerzen nachlassen. Das Warmwasserbad hat den Zweck, schnell die Blutgefäße zu weiten und zu entkrampfen. Das geschieht gewöhnlich innerhalb 2-5 Minuten.
Als weitere Maßnahme empfiehlt sich die Einnahme einer Aspirin-Tablette, die einen Wirkstoffanteil von mindestens 300 mg haben sollte. Aspirin ist in der Lage, etwa 15 Minuten nach der Einnahme die Gefäße zu weiten, das Blut zu verdünnen und diesen Zustand über mehrere Stunden zu halten. Das schafft kein anderes Schmerzmittel so konsequent wie Aspirin. Wenn Sie mit dieser Behandlung Erfolg hatten und die Schmerzen eingedämmt haben, können Sie die geschilderten Maßnahmen auch bei weiteren Anfällen durchführen. Aber bitte nicht vergessen: Beim ersten Anfall immer zuerst den Notarzt rufen!

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