von Robert Paterna
Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich auf das Buch unseres Herausgebers Roman Stadtmüller hinweisen. Noch im Jahre 2004 ging er in seinem Buch "Alterdiabetes- Alles im Griff" auf dieses Thema ein und schrieb: "Schon vor rund 3500 war die Zuckerkrankheit bekannt,
vor allem in Ägypten und da wiederum bei den höheren Kasten, denen es besser ging als den einfachen Leuten. Es sind die Einflüsse von Überernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel, die sich da zu einem unheilvollen Konglomerat zusammenfügen und als Stoffwechselkrankheit in einem absoluten oder relativen Insulinmangel bemerkbar macht. Die Folge sind dauerhaft hohe Blutzuckerwerte, wenn nicht etwas dagegen unternommen wird.
Die Mediziner haben noch eine recht bequeme Erklärung parat. Sie lautet in etwa so: Viele Typ II-Diabetiker haben bereits einen zuckerkranken Elternteil. Und das soll nun alles erklären, Vererbung der Gene und so weiter? Woher hat aber der zuckerkranke Elternteil seinen Diabetes, wiederum von seinen Eltern? Schon viel besser lässt sich die Suche nach den Ursachen für Diabetes mit den seit dem zweiten Weltkrieg geänderten Essensgewohnheiten erklären. Es gibt keinen Zweifel: Wir essen zu viel und zu ungesund. Die Glukose- und Fettproduktion im Körper läuft auf Hochtouren, während wir uns gleichzeitig im Gegenzug zu wenig bewegen. Wir nehmen mehr Kalorien auf als wir abarbeiten und produzieren mehr Glukose als wir benötigen.
Alles richtig und doch bleibt ein etwas unsicheres Gefühl zurück, denn wer kennt nicht den 70-jährigen Dicken von nebenan, der ganz selbstverständlich seinen gesteigerten Bauchumfang wie eine Trophäe vor sich herschiebt, oder die Dicke, die mit ihren prallen Hüften die Treppe hoch keucht, aber für die Diabetes überhaupt kein Thema ist? Wie erklärt sich denn das, wieder mit den Eltern, von denen halt keiner Zucker hatte oder was?
Ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht, bislang gibt die Entstehung von Altersdiabetes immer noch Rätsel auf. Vielleicht bringt eine Äußerung der WHO etwas mehr Klarheit: Falsche beziehungsweise Überernährung und zu geringe körperliche Beanspruchung, Operationen, Entzündungen, Schwangerschaft und Fieber begünstigen Diabetes ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Cortison). Auch Aufregung bedingt die Ausschüttung des Hormons Adrenalin, eines Gegenspielers des Insulins. Die Injektion von zu wenig Insulin oder zu kurze Intervalle zwischen Injektion und Nahrungsaufnahme beeinträchtigt die Stabilität der Blutzuckerwerte. Das Gleiche gilt bei unregelmäßiger oder versäumter Tabletteneinnahme.“
Soweit also die Einlassungen von Roman Stadtmüller zur Entstehung von Diabetes.
Ein Urin-Teststreifen bringt Licht ins Dunkel
Als ich damals diese Zeilen las, wurde mir bald klar, dass Übergewicht nicht die Ursache von Diabetes ist, sondern nur ein Risikofaktor, allerdings ein sehr wichtiger.
Etwa 14 Monate bevor bei mir Alterdiabetes ausbrach und ich noch keine Ahnung davon hatte, dass ich bald zum Diabetiker werden würde, musste ich wegen einer anderen Erkrankung zum Arzt. Die Arzthelferin untersuchte meine mitgebrachte Urinprobe und teilte mir mit, dass ich wohl eine "kleine" Entzündung in mir habe, wie sie sich ausdrückte. Sie erklärte mir, dass die Leukozyten-Werte leicht erhöht seien, was auf eine Entzündung im Körper hindeuten würde. Da jedoch ein paar Tage später bei einem Bluttest keine Anzeichen für eine Entzündung bzw. Infektion vorlagen, vergaß ich die Sache schnell wieder, zumal ich auch keinerlei Beschwerden verspürte. Erst Monate später, als sich der Diabetes durch eine Stoffwechselentgleisung bemerkbar machte, erinnerte ich mich wieder an die Worte der Arzthelferin.
Ich beschäftigte mich dann intensiv mit dem Altersdiabetes, doch auch mein Hausarzt konnte mir keine andere Auskunft geben, als mich auf mein Übergewicht (etwa 14 Kilogramm) und die Krankengeschichte meiner Mutter als Ursachen aufmerksam zu machen, die ebenfalls im Alter an Diabetes erkrankt war. Erst viel später wurde mir klar, dass von der damals festgestellte "kleinen" Entzündung, die Bauchspeicheldrüse betroffen war. Und heute bin ich mit anderen betroffenen Diabetikern fest davon überzeugt, dass die Entzündung des Pankreas, die über viele Jahre hinweg unentdeckt bleiben kann, die eigentliche Ursache für die Entstehung eines Diabetes ist und Übergewicht die krankhafte Situation beschleunigt.
Für mich steht auch fest, dass bei einer Untersuchung einer Urinprobe der Anstieg der Leukozytenwerte leicht übersehen werden kann. Der Grund liegt darin, dass in den Beipackzetteln der Teststreifen meist eine sekundenschnelle Reaktionszeit der Farbskala angeben wird, die echten Werte des Leukozyten-Status aber erst nach etwa 1 Minute mit dem Kontakt des Urins mit der Farbskala sichtbar werden.
Doch auch nach etwa 1 Minute kann die Veränderung der Farbe des Teststreifens sehr gering sein, so dass sie kaum beachtet wird. Die "kleine" Entzündung fällt dann kaum auf, obwohl sie für die langsame Zerstörung der Bauchspeicheldrüse verantwortlich ist. Hinzu kommt noch, dass der Anstieg der Leukozyten-Werte nur darauf hinweist, dass überhaupt eine Entzündung im Körper vorliegt. Welches Organ davon betroffen ist, wird daraus nicht ersichtlich.
Warum entzündet sich die Bauchspeicheldrüse?
Ich kenne mich nicht aus in der medizinischen Forschung, aber ich konnte bislang noch nichts darüber erfahren, warum sich überhaupt die Bauchspeicheldrüse entzündet. Was sind die Ursachen hierfür?
Nach und nach kam ich jedoch zum Schluss, dass es dafür nur einen Grund geben kann: Die Bauchspeicheldrüse ist entweder von Viren oder Bakterien befallen. Sie leidet also unter einer bislang nicht erkannten bakteriellen oder viruellen infektion. Das ist nicht so abwegig, wie es sich zunächst anhört. Erst die Erkenntnis, dass Viren, im Gegensatz zu Bakterien im Körper sich jahrelang, ja sogar Jahrzehnte lang verstecken können und dabei keinerlei Unheil anrichten, sie dann aber plötzlich aus nicht näher bekannten Gründen sozusagen zum Leben erwachen und gesunde Gewebezellen angreifen können, verdeutlicht die Gefahr. Sie besteht darin, dass sich die Bauchspeicheldrüse entzündet, Gewebezellen langsam absterben und ihre Leistungsfähigkeit immer mehr abnimmt, bis sie die Insulin-Produktion entweder ganz oder teilweise einstellt. Wenn sie die Insulin-Produktion ganz einstellt, sprechen wir von Diabetes mellitus vom Typ 1 und wenn sie die Produktion verringert und wegen Übergewicht mehr Körperzellen mit Insulin versorgen muss, sprechen wir vom Typ II, dem so genannten Altersdiabetes.
Ich komme zu dieser Auffassung, die sich gegenüber der schulmedizinischen kaum unterscheidet, nicht nur aus theoretischen Gründen, sondern auch aus ganz praktischen Erfahrungen. Wir sind in unserer Gruppe vier Diabetiker (anfangs waren wir mal 6), zwei von jedem Typ, und alle haben die Erfahrung gemacht, dass Diabetes 1 und II heilbar ist, wenn man es fertig bringt, der Bauchspeicherdrüse wieder zu ihrer vollen Leistungsfähigkeit zu verhelfen. Zugegeben, das ist bei Diabetes vom Typ II leichter als beim Typ 1, dem jugendlichen Diabetes.
Wir sind heute jedoch davon überzeugt, dass es in Fällen, in denen die Bauchspeicheldrüse ihre Arbeit (die Insulinproduktion) noch nicht vollständig eingestellt hat, die Chance der Erholung gibt. Man muss nur die richtigen Heilmittel einsetzen.
Mein Ratschlag: Testen Sie Ihren Urin auf erhöhte
Leukozyten-Werte!
Die zum Test notwenigen Teststreifen bekommt man in jeder Apotheke. Nehmen Sie solche, auf denen sich auch der Leukozyten-Wert ablesen lässt. Wie bereits erwähnt, sollte Sie unabhängig von den Angaben im Beispackzettel oder auf den Röhrchen aufgedruckten Angaben, die Kontaktzeit von genau einer Minute abwarten, bevor sie den Wert für die Leukozyten anhand der Farbveränderung ablesen. Ist der Wert erhöht, der Normalwert liegt bei 4-10 nl, lässt das auf eine bakterielle Infektion schließen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt beim Arzt eine eingehende Untersuchung der Bauchspeicheldrüse vornehmen lassen, vor allem, wenn Sie erblich vorbelastet sind und ein Elternteil ebenfalls Diabetes hat oder hatte. Bei dieser Untersuchung kann auch festgestellt werden, ob eine Virusinfektion vorliegt; diese Bestimmung ist mit normalen Teststreifen nicht nachweisbar, da hier der Normalwert unterschritten wird.
Zum Schluß noch eine Anmerkung zur Behandlung des Pankreas. Die Naturheilkunde verfügt über Mittel, welche die Heilung einer angegriffenen Bauchspeicheldrüse herbei führen können. Eingesetzt werden Behandlungen in einer Kombination, doch das ist schon wieder ein anderes Kapitel.
Donnerstag, 13. Januar 2011
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