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Donnerstag, 13. Januar 2011

Wie stoppe ich die Stoffwechselentgleisung?

von Roman Stadtmüller

Wenn nicht gerade bei einer Routineuntersuchung oder durch einen Glukosebelastungstest ein erhöhter Blutzuckerspiegel festgestellt wird, erkennt man Diabetes leider oft erst, wenn es zu einer sogenannten „Stoffwechselentgleisung“ kommt. Dieser Ausdruck aus der Medizin bedeutet, dass die Glukosewerte im Blut weit über das normale Stadium angestiegen sind.


Als normal werden aktuell Blutzuckerwerte zwischen 65-126 mm/dl für den nüchternen Zustand und 126- 200 mm/dl für den gemessenen Wert 2 Stunden nach den Hauptmahlzeiten angesehen. Dabei können die im Harn gemessenen Glukosewerte weit über 200 mg/dl (2000 mg/dl und mehr sind keine Seltenheit) liegen.


Laut einer mehrfach geänderten Verlautbarung der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) kann heutzutage ein Diabetes diagnostiziert werden, wenn ein Gelegenheitsblutzucker über 200 mg/dl vorliegt oder ein Nüchtern- Plasma-Glukosewert über 126 mm/dl gemessen wird. Dabei ist ein wichtiges Merkmal die Wiederholbarkeit, d.h. diese Werte müssen bei folgenden Blutuntersuchungen mehrfach gemessen werden.


Oft bleibt es nicht bei einem hohen Glukosewert. Durch den Abbau des Fettgewebes kommt es zu einer Übersäuerung des Blutes und des Gewebes (Ketoazidose), die zu einem lebensbedrohenden diabetischen Koma führen kann. Durch einen Harntest, der mit Teststreifen vom Arzt oder auch vom Patienten durchgeführt wird, werden Ketonkörper nachgewiesen, die normalerweise nichts im Urin zu suchen haben. Gleichzeitig tritt oft eine Erhöhung der Harnsäurewerte (Hyperurikämie) auf, die das erste Anzeichen für eine Gichtgefährdung ist.


Eine Erhöhung der Harnsäurewerte muss durch einen Bluttest nachgewiesen werden. Bei hoher Harnsäurekonzentration entstehen Harnsäurekristalle, die sich vorzugsweise in den Gelenken ablagern und dort Entzündungen hervorrufen. So entsteht entweder Gicht oder auch die noch weit mehr gefürchtete Gichtniere mit der Bildung von Nierensteinen.


Ein Harnsäure-Wert über 9 mg/dl gilt als Grenzwert, darüber hinaus sind Gicht oder Gichtniere vorprogrammiert. Der pH-Wert des Harns sackt in den sauren Bereich um 4-4,5 pH ab. Damit nicht genug kommt es vor, dass sich noch eine Harnwegsinfektion einstellt. Solche Infektionen tauchen immer wieder auf, auch nach der optimalen Einstellung des Blutzuckers; außerdem sind sie oft schwer behandelbar. Die Therapie mit Antibiotika kann sich über Monate hinziehen.


Jedes einzelne Symptom kann für sich gesehen schon eine Reihe von kurzfristigen, mittelfristigen Komplikationen und Spätschäden hervorrufen. Mit Sicherheit treten solche Schäden aber auf, wenn mehrere der geschilderten Symptome zusammenkommen. Kurzfristig treten auf:


Zu niedrige Blutzuckerwerte wegen zu hoch dosierter Tablettenbehandlung (Hypoglykämie) mit Zittrigkeit, Schweißausbrüchen, Schwindelgefühlen und Verwirrtheit.
Ebenso kann es schnell zu verschwommenem Sehen kommen.


Diese kurzfristigen Komplikationen verschwinden meist mehr oder weniger schnell allein durch eine gute Einstellung der Blutzuckerwerte. Unter den mittelfristigen Komplikationen versteht man
diabetische Nervenschädigungen, wie etwa Taubheitsgefühle, Kribbeln, Überempfindlichkeit der Haut oder Schmerzen vor allem in den Beinen und Füßen.


Auch diese Symptome verschwinden oft durch die richtige Einstellung der Blutzuckerwerte, müssen aber meist noch zusätzlich medikamentös behandelt werden.


Bei den weitaus meisten Diabetikern vom Typ II sind bereits bei der Stellung der Diagnose Diabetes mellitus II Spätkomplikationen eingetreten. Solche Spätschäden treten, wie der Name schon verrät, oft erst Wochen nach einer Stoffwechselentgleisung auf und erfordern intensive Therapiemaßnahmen. Das Problem ist: Es können Medikamente nötig sein, deren Einnahme über einen längeren Zeitraum wiederum Nebenwirkungen erzeugen und beispielsweise die Leber schädigen.


Im einzelnen kennt man folgende Spätschäden:


Als Makroangiopathie bezeichnet man eine Durchblutungsstörung der großen Gefäße, die für Herzinfarkte, Schlaganfälle und arterielle Verschlusskrankheiten verantwortlich ist. Neben dem Rauchen und dem Bewegungsmangel ist Diabetes, vor allem in Kombination mit weiteren Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Störungen des Fettstoffwechsels, an deren Entstehung beteiligt. Manche Mediziner vertreten die Auffassung, dass die meisten Herzinfarkte und Schlaganfälle bei älteren Menschen entweder auf nicht erkannten oder zu spät behandelten Altersdiabetes zurückzuführen ist. Bei Feststellung einer Makroangiopathie wird diese zusätzlich zur Einstellung der Blutzuckerwerte durch Medikamente behandelt.


Unter Mikroangiopathie versteht man eine Durchblutungsstörung der kleinen Blutgefäße. Das bekannteste Beispiel ist die Retinopathie, eine durch Diabetes ausgelöste Durchblutungsstörung der Netzhaut der Augen. Dadurch wird das Sehvermögen beeinträchtigt, was nach und nach oft bis zur Erblindung führt.


Als Nephropathie bezeichnet man eine Zerstörung der kleinen Blutgefäße der Nieren (Glomeruli). Dieser Vorgang kann dann zu einem völligen Nierenversagen führen, so dass der Diabetiker entweder zum Dialyse- Patienten wird oder zu einem Transplantations-Kandidaten, der oft jahrelang auf eine Spenderniere wartet. Innerhalb von 10 Jahren entwickeln 20% aller Altersdiabetiker ein chronisches Nierenversagen.


Die periphere Neuropathie ist eine nervenbedingte Störung des Temperatur- und Schmerzempfindens. Sie tritt meist als Empfindungsstörung an beiden Füßen auf und als Spätfolge kostet die Vernachlässigung des so genannten „Diabetischen Fußes“ viele Menschen den Fuß durch Amputation. Immerhin kommt es in Deutschland Jahr für Jahr zu rund 36000 Neuerkrankungen an peripheren Neuropathien und davon werden etwa 28000 Fußoperationen durchgeführt, die letztlich auf Diabetes zurückzuführen sind.


Abgesehen von diesen organischen Komplikationen sollte man die seelischen nicht vergessen. Es ist für jeden Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag, wenn ihm vom Arzt die Diagnose Diabetes mellitus II gestellt wird. Da tröstet es auch nicht viel, dass Typ I - Diabetiker noch viel schlimmer dran sind, weil sie ab sofort (nach allgemeiner medizinischer Ansicht) ohne Insulinspritze nicht mehr leben können.


Es gibt einschneidende Veränderungen im Lebenswandel des Betroffenen. Ab sofort sind Süßigkeiten jeder Art für ihn tabu. Bei Übergewicht muss er über eine Diät sein Gewicht reduzieren und dieses dann auch sein Leben lang halten. Er muss ab sofort mehrmals am Tag sogenannte orale Antidiabetika in Tablettenform einnehmen und ihre früher oder später auftretenden Nebenwirkungen verkraften und schließlich wird er gezwungen sein, auch das Rauchen und vor allem das Alkohol trinken weitgehend einzustellen. Das ist besonders wichtig, weil bei vielen Diabetikern auch die Leber durch eine Fettstoffwechselstörung in Mitleidenschaft gezogen ist.


Das ist aber nicht alles. Es handelt sich hierbei lediglich um die unabdingbaren Notwendigkeiten, ohne die eine erfolgreiche Behandlung von Diabetes nicht machbar ist. Hinzu kommen dann die Probleme mit den mittelfristig und den spät auftretenden Folgeerkrankungen.


Während sich die kurzfristig auftretenden Symptome bei guter Stoffwechseleinstellung bald wieder zurückziehen, bleiben dem Kranken die langfristigen Probleme meist ein Leben lang erhalten. Es ist schon deprimierend, wenn der behandelnde Arzt bei der Beurteilung der Blutuntersuchung lapidar mitteilt, dass die bereits eingetretenen Nierenschäden nicht medikamentös behandelt werden können, da es für die Reparatur des Filtersystems der Nieren kein Medikament gibt. Ob dann die optimale Einstellung von Blutzucker und Blutdruck ausreicht, den fortschreitenden Prozess der Nierenschädigung zu stoppen, ist zumindest fraglich, da viele Altersdiabetiker nach einiger Zeit zur Blutwäsche gezwungen und Spendernieren für eine Transplantation rar sind.




Die alternative Selbstbehandlung




Vor der Besprechung alternativer Behandlungsmethoden von Alters-Diabetes muss ich darauf hinweisen, dass die weitaus meisten, der hier vorgestellten Mittel und Geräte, aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Die Krankenkassen zahlen in der Regel nur konventionelle Medikamente, die als solche anerkannt sind. Allerdings benötigen Sie bei geschicktem Einsatz der hier vorgestellten Alternativen die meisten Arzneien nur für einen gewissen Zeitraum. Die Grundvoraussetzung dabei ist, dass Sie innerhalb dieses Zeitrahmens Übergewicht abbauen und auf Normalwerte zurückführen können.


Sobald das Körpergewicht reduziert ist und auch weiter gehalten wird, benötigen viele Altersdiabetiker keine Arzneimittel mehr, jedenfalls nicht zur Blutzucker-Einstellung. Empfehlenswert ist aber weiterhin die Einnahme von Vitaminprodukten, wenn der benötigte Vitaminspiegel nicht durch den Verzehr geeigneter Nahrungsmittel erreicht werden kann, was bei normaler Ernährung kaum der Fall sein dürfte.




Rohkost als Diabetes-Therapie?


Bevor wir zu den alternativen Behandlungsmitteln kommen, muss noch auf eine andere Möglichkeit der Therapie hingewiesen werden. Es handelt sich dabei um die Rohkost- oder Frischkostdiät, wie sie beispielsweise von dem im Jahr 2001 verstorbenen Ernährungs-wissenschaftler Dr.med.Bruker forciert wurde. Danach soll der Diabetiker vor jeder warmen Mahlzeit ein Rohkost- Salat essen, der zusammengestellt wird aus unterirdisch und überirdisch angebautem Gemüse. Zu den warmen Mahlzeiten darf der Diabetiker allerdings kein tierisches Eiweiß verzehren, er muss also auf Fleisch und Fisch vollständig verzichten.


Des weiteren kommt noch ein Frischkorngericht hinzu,das aus selbst gemahlenem Vollkornmehl hergestellt wird, um alle Vitalstoffe aufzunehmen. Ansonsten ist nach dieser Methode bis auf Zucker und Zuckerprodukte eigentlich alles erlaubt.


Dr. Bruker stellt in seinem Buch „Diabetes, Die Zuckerkrankheit- Ursachen und biologische Behandlung“ dar, dass sich durch diese Kostumstellung eine medikamentöse Behandlung erübrigt. Das trifft nach seiner Meinung zumindest auf die leichteren Fälle von Altersdiabetes zu.


Mit dieser Ansicht stoßen die Anhänger einer Frisch- bzw. Rohkosternährung auf wenig Gegenliebe bei ihren Kollegen von der Sparte Schulmedizin. Vor allem die These von Bruker, die Folgeerkrankungen von Diabetes seien nicht auf einen zu hohen Blutzuckerspiegel zurückzuführen, sondern auf eine lebenslang praktizierte zu reichhaltige Mast mit tierischem Protein, ist wohl missverstanden worden. Solche Ansichten widersprechen natürlich der medizinischen Lehrmeinung, die vordergründig davon ausgeht, dass es die Verzuckerung der Gefäße ist, die in Verbindung mit einer Übersäuerung des Gewebes zu den gefürchteten Folgeerkrankungen führt.


Für die Behandlung einer „mittelschwere Form von Diabetes“, die von Bruker in den Blutzuckerwert zwischen 120 und 180 mg/dl eingeordnet wird (was wohl auf die meisten Altersdiabetiker zutrifft), wird zusätzlich eine stärkere Einschränkung der kohlehydrathaltigen (Zuckerbildenden) Nahrungsmittel vorgeschrieben. Sonst gilt auch hier das Prinzip der Frischkost, d.h. der Rohkostsalate.


Ein weiterer Unterschied zur Lehrmeinung besteht darin, dass auf rohe Gemüse keine Kohlehydratberechnung in Form der Anrechnung von Broteinheiten (BE) vorgenommen werden kann. Nach schulmedizinischer Ansicht wird bei der Anrechnung von BE kein Unterschied zwischen rohem und gekochtem Gemüse gemacht. Lediglich einige Gemüse und Salate mit geringem Kohlehydrat-Anteil werden nicht angerechnet.


Das sind beispielsweise Brokkoli, Blumenkohl, die gängigsten Pilzsorten, Chicorée, Chinakohl, alle Salate, Gurken, Kohlrabi, Rettiche und Radieschen, Rhabarber, Sauerkraut, Spargel, Spinat, Tomaten, Weißkohl, Wirsing und Zucchini. Unabhängig hiervon gibt es eine Reihe von Gemüsen, bei denen ein Verzehr bis zu 200 Gramm nicht auf die BE angerechnet werden muss.


Laut Dr. Bruker kann sogar ein insulinpflichtiger Diabetiker bei Einhaltung einer strengen Rohkostdiät nach einiger Zeit entweder die Insulin-Dosis reduzieren oder sogar ganz auf Insulin verzichten. Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie von dieser Möglichkeit der alternativen Behandlung von Altersdiabetes Gebrauch machen wollen. Wenn Sie an der Bruker-Methode interessiert sind, dann wenden Sie sich am besten an die Internet-Homepage der „Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB“, die von Dr. Bruker in Lahnstein gegründet wurde. (www.ggb-lahnstein.de) Dort werden Kurse und Seminare über das Thema abgehalten und auch eine Zeitschrift wird herausgegeben.


Bei der weiteren Darstellung der alternativen Mittel und Geräte zur Behandlung von Altersdiabetes gehen wir am besten schrittweise vor, so als ob als Beispiel ein älterer Mensch, Mann oder Frau, an Diabetes mellitus II erkrankt sei und dabei alle denkbaren zusätzlichen Krankheitsbilder durchläuft.




Schritt 1:Mit Bierhefe gegen die Zuckerentgleisung


Es ist eine Tatsache, dass Hefe den Blutzuckerspiegel während einer Zuckerentgleisung schlagartig abzusenken vermag. Es spielt dabei keine Rolle, ob dazu einfache Bäckerhefen oder Bierhefe eingesetzt werden. Es wird aber Bierhefe empfohlen, weil sie in Tablettenform problemlos eingenommen werden kann und weil sie die meisten Vitamine des B-Komplexes in sich trägt.


Die B-Vitamine sind eine sehr wichtige Unterstützung für den geschwächten Körper des Diabetikers, besonders wenn er sich noch im Stadium der Zuckerentgleisung oder kurz danach befindet. Das gilt nicht nur für den Altersdiabetiker sondern auch für Typ I.


So liefert das in der Bierhefe enthaltene Vitamin B1, auch als Thiamin bekannt, genügend Energie für das Nervensystem und das Gehirn, sorgt für eine bessere Weiterleitung von Nervenimpulsen im ganzen Körper, unterstützt die Lernfähigkeit, das Gedächtnis, die Konzentration und das im Alter ohnehin nachlassende Reaktionsvermögen. B1 ist aber auch beteiligt an der Produktion von Serotonin, der als Botenstoff für Ausgeglichenheit und innere Ruhe sorgt und somit häufig zu beobachtende aggressive Verhaltensweisen und Schlafstörungen abbaut.


Ebenfalls reichlich in Bierhefe enthalten ist das Vitamin B 2, auch Riboflavin genannt. Dieses Vitamin dient zum Energie-Aufbau in den Körperzellen. Es liefert sozusagen den Kraftstoff für die Zellen. Außerdem ist dieses Vitamin für den Diabetiker besonders wichtig, weil es mit hilft die Fettverbrennung zu steigern und somit in Verbindung mit anderen Vitaminen und Vitalstoffen Übergewicht abbaut. Aber auch für die Augen ist B 2 wichtig, denn es ist in der Lage eine Linsentrübung, wie sie beim sogenannten „Grauen Star“ eintritt, zu vermeiden. Wer etwa 3 x 4 Bierhefetabletten pro Tag zu sich nimmt, dazu noch 1 L Milch trinkt, liegt auf der sicheren Seite. Wer keine Milch trinkt, sollte zusätzlich B2-Vitamintabletten einnehmen.


Genau wie B2 ist auch Niazin bzw. Vitamin B3 ein Fettkiller, der auf natürliche Weise das Blutfett senkt. Es ist in der Lage, die Triglyzerid-Werte und das schlechte LDL-Cholesterin zu senken, gleichzeitig aber den guten HDL-Cholesterin-Wert zu steigern. Mit 12 Bierhefe-Tabletten und 2 Tassen Kaffee am Tag ist ihr B3-Bedarf gedeckt. Siehe dazu auch das Kapitel mit dem Titel „Übergewicht reduzieren!“


Vitamin B5 oder Pantothensäure ist besonders wichtig für den Energiestoffwechsel im Gewebe. Außerdem ist es am Ab- und Umbau von Fetten, Kohlehydraten und Eiweißen beteiligt. Alle Diabetiker haben einen erhöhten Bedarf an B5.


Enorm wichtig für den Diabetiker ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 bzw. Pyridoxin. Dieses Vitamin ist für die Verwertung von Nahrungs-Eiweiß zuständig, am Aufbau aller Eiweiß-Strukturen im Körper und der Stärkung des Immunsystems beteiligt. Es baut Nervenbotenstoffe auf und das schädliche Homocystein (mitverantwortlich für Herzinfarkte) ab. Ohne Vitamin B6 kann unser Körper Eiweiß nicht verwerten und er scheidet es über den Urin wieder aus. Wird beispielsweise bei einer Harnuntersuchung Eiweiß festgestellt, so kann das auch an einem Vitamin B6-Mangel liegen.


Vitamin B8, auch Biotin genannt, ist an der Bildung von Muskelglykogen und Glukose zur Regulierung des Blutzuckers beteiligt und ist unerlässlich zur Bildung von Hormonen.


In der Bierhefe fehlen noch zwei Vitamine, auf die der Diabetiker nicht verzichten kann und deshalb zusätzlich einnehmen sollte. Das ist einmal die Folsäure, die man als Folat und Vitamin B9 klassifiziert. Dieser Vitaminbedarf kann nicht durch Nahrungsmittel gedeckt werden. Er ist bei einem Mangel zuständig für Herzinfarkte, Depressionen, Fehlgeburten und eine erhöhte Infektanfälligkeit.


Zum anderen fehlt oft Vitamin B12 bzw. Cobalamin bei Vegetariern. Das in der Leber produzierte und bereitgestellte Vitamin reicht bei normalem Fleischverzehr ein ganzes Leben lang. Ausnahme sind vor allem Altersdiabetiker, die an chronischen Magen- oder Darmkrankheiten erkrankt sind. Sie leiden bei einem Mangel des Vitamins an Depressionen, Gedächtnisverlust und Konzentrationsproblemen.


Wenn bei Ihnen Altersdiabetes diagnostiziert wurde, der normalerweise mit oralen Antidiabetika (Tabletten) therapiert wird, so können Sie Ihrem Arzt vorschlagen, dass Sie zunächst mit Bierhefe-Tabletten anstatt „Zuckertabletten“ versuchen wollen, die Entgleisung zu stoppen und den Blutzucker auf einen Normwert zu bringen.


Dazu nehmen Sie am besten vor jeder der drei Hauptmahlzeiten je 4 Tabletten ein, also täglich insgesamt 12 Stück. Sie werden feststellen, dass innerhalb weniger Stunden der Blutzucker rapide absinkt, aber schließlich am gleichen, spätestens aber am nächsten Tag im Normalbereich liegt. Dieser schnelle Eingriff in den Stoffwechsel des Diabetikers wird von keinem anderen Mittel erreicht. Die meisten klassischen Antidiabetika-Medikamente brauchen dazu mehrere Tage, unter Umständen sogar Wochen, bis sich der Blutzuckerspiegel zufriedenstellend einpendelt.


Die Blutzucker-Kur mit Bierhefe können Sie ein paar Wochen fortführen. Es wird empfohlen, nicht über 6-8 Wochen Einnahme hinauszugehen, denn auch die Bierhefe hat ihre Nachteile. Bekanntlich wird Hefe zur Gärung bei der Bier- oder Weinherstellung eingesetzt. Dabei wandelt die Hefe den im Most vorhandenen Zucker in Alkohol um, wobei bei diesem Gärungsprozess Kohlensäure frei wird. Der gleiche Vorgang spielt sich im Körper des Diabetikers ab. Die Bierhefe wandelt die im Blut vorhandene Glukose, die nicht von den Gewebezellen aufgenommen wurde, in Alkohol um. Als Nebeneffekt entsteht auch hier Kohlensäure und die wiederum erzeugt Blähungen. Vergleichbar ist der Vorgang mit der Herstellung eines Hefeteiges, der durch die Gärung und unter Wärmeeinwirkung „aufgeht“ und die ursprüngliche Teigmasse leicht verdoppeln kann. Bei einer Einnahme von täglich 12 Hefetabletten kann man sich leicht vorstellen, wie stark die Blähungen werden können. Sie sind nicht nur für die Personen in der Umgebung des Diabetikers ein Ärgernis, sondern auch ein gesundheitliches Risiko für den Betroffenen selbst.


Bei längerer Einnahme von Hefe kann sich ein „Blähbauch“ bilden, d.h. der gesamte Bauchraum schwillt an und die Bauchdecke spannt sich wie bei einer Trommel. Das wiederum kann zusätzlich die Leber belasten und als Folge davon kann eine Fettstoffwechselstörung gefördert werden, was eine „Fettleber“, d.h. eine Vergrößerung der Leber durch eingelagertes Fett bedeuten kann.


Bei einer Blutuntersuchung kann es dadurch zu einem recht „seltsamen“ Ergebnis kommen, das oft auch von Ärzten falsch gedeutet wird. Bei einer Fettstoffwechselstörung denkt jeder zuerst an eine Erhöhung der Cholesterin-Werte, das heißt Erhöhung des Gesamt-Cholesterins und erhöhte Werte im Verhältnis von „schlechten“ LDL zum „gutartigen“ HDL. Ein Diabetiker, der Vitamin B einnimmt, zeigt jedoch in den meisten Fällen normale Cholesterin-Werte, aber dafür hohe Triglyzerid-Werte. Der behandelnde Arzt wird zuerst daran denken, seinen Patienten zu ermahnen, keinen Alkohol mehr zu trinken. Wenn der Patient daraufhin beteuert, dass er schon seit Jahren keinen einzigen Tropfen mehr angerührt habe, glaubt man ihm nicht. Warum ist das so?


Es ist bekannt, dass Vitamin B in der Lage ist, den Cholesterin- Spiegel im Blut zu senken. Das ist ein weiteres großes Plus für die Vitamineinnahme, denn dadurch wird das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall gesenkt. Warum aber die Triglyzerid-Werte im Blut selbst bei einem Normalgewichtigen oft zu hoch ausfallen, kann man nur vermuten. Offenbar genügen schon die durch die Hefegärung erzeugten geringen Mengen von Alkohol im Blut zur Bildung von Triglyzeriden. Diese werden nämlich in der Leber durch Spaltung von Alkohol und Zucker zu Blutfett umgewandelt. Der Blutzuckerspiegel kann noch so gut eingestellt sein, die im Blut zirkulierende Glukose in Verbindung mit dem durch die Gärung erzeugten Alkohol bringt immer wieder Fett hervor. Ein Teil des Fetts wandert in die Gewebezellen, ein anderer Teil wird in den Leberzellen abgespeichert.


Die Folge davon ist, dass eine Gewichtsreduzierung durch eine Diät und ausreichende körperliche Aktivität während der Einnahme von Bierhefe so gut wie nicht möglich ist. Sobald der Blutzuckerspiegel durch die Einnahme von Bierhefe ein normales Niveau erreicht hat, sollten Sie sich an Schritt 2 heranwagen. Ab diesem Zeitpunkt ist die Einnahme von Vitamin-B-Komplex in Form von Brausetabletten oder Dragees anzuraten, da ja dann die so wichtigen Vitamine der Bierhefe aus einer anderen Quelle ersetzt werden müssen.


Schritt 2:
Copalchi – Mit Indianer-Medizin den Blutzucker senken


Dem Altersdiabetiker steht seit einiger Zeit ein recht erfolgreiches Blutzucker senkendes Mittel zu Verfügung, das aus dem Extrakt der Colpachirinde gewonnen wird. Der Wirkstoff von Copalchi heißt Couterreagenin, wird aus der Rinde der Äste des Busches Coutera latifolia, extrahiert und ist als „Eingeborenenmedizin“ schon lange im Gebrauch.


Copalchi gibt es, soweit bekannt, nur in Form von Tropfen, die täglich kurz vor den drei Hauptmahlzeiten mit wenig Wasser eingenommen werden müssen. Man beginnt die Copalchi-Kur mit jeweils 50 Tropfen und behält diese Dosis eine Woche lang bei. Wer vor der Einnahme von Copalchi Bierhefe-Tabletten eingenommen hat, senkt innerhalb dieser Woche die Dosis der Tabletten langsam ab, also von vier Stück auf drei, zwei und eine. Nach einer Woche hat sich der Blutzuckerwert soweit stabilisiert, dass die Bierhefe weggelassen werden kann und jetzt nur noch die Copalchi-Tropfen für einen niedrigen Blutzuckerspiegel eingesetzt werden.


Ab der zweiten Woche kann man die Tropfenanzahl etwas verringern, nämlich auf 30-40. Diese Dosis sollte man so lange beibehalten, bis sich der Blutzuckerspiegel durch Gewichtsabnahme von selbst wieder in normalen Grenzen bewegt.


Schon bei verschiedenen Tests in Kliniken wurde die Blutzuckersenkende Wirkung von Copalchi festgestellt. Nach etwa 2-3 Wochen Einnahme der Tropfen pendelt sich in aller Regel ein völlig normaler Blutzuckerspiegel ein. Dieser Spiegel sollte für den Nüchternzustand am Morgen 120 mg/dl oder besser 110 mg/dl nicht übersteigen und 2 Stunden nach den Mahlzeiten nicht den Wert über 140 mg/dl. Das sind sozusagen die Normalwerte, die auch für einen Nicht-Diabetiker gelten.


Wer älter als 62 Jahre ist, hat noch einen Spielraum bis etwa 180 mg/dl Glukose, allerdings gemessen mit einem Harn-Teststreifen. Sobald der Zuckerspiegel diese Grenze überschritten hat, zeigt auch der Harn-Teststreifen einen erhöhten Wert an. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist der sogenannte „HbA1c-Wert“, der auch als Blutzuckergedächtnis bekannt und bei allen Diabetikern gefürchtet ist. Von diesem Wert kann man nämlich die mittleren Blutzuckerwerte der letzten drei Monate ablesen. Er gibt den Prozentsatz des roten Blutfarbstoffes an, an dem ein Glukosemolekül gebunden ist. Eine Erhöhung des HbA1c-Wertes um ein Prozent entspricht in etwa einem um 30% erhöhten Blutzuckerspiegel. Der Normalwert liegt unter 6,5 %, der Altersdiabetiker sollte ihn mindestens unter 7% bringen.
Copalchi senkt aber nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern sorgt auch für eine Besserung des Allgemeinzustandes, verringert die Harnsäureausscheidung. Begleiterscheinungen wie hartnäckige Furunkulosen und Juckreiz kommen zur Abheilung. Schwächezustände, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und nervöse Unruhe klingen langsam ab. Ein sehr wichtiges Merkmal von Copalchi-Tropfen ist die Tatsache, dass bislang keinerlei Nebenwirkungen festgestellt werden konnten. Weitere Informationen über Copalchi können Sie sich beschaffen, wenn Sie den Namen in eine Internet-Suchmaschine eintragen. Aber auch die Apotheken geben gerne Auskunft.


Schritt3:
Gymnema sylvestre


Es gibt noch ein alternatives Mittel, das den Blutzuckerspiegel zu senken vermag: Gymnema sylvestre. Auch diese in Indien vorkommende Tropenpflanze wird dort schon seit Jahrhunderten von den einheimischen Ärzten zur Blutzuckerkontrolle eingesetzt. Das Mittel unterstützt die Funktion der Bauchspeicheldrüse, indem es deren B-Zellen wieder zu Produktion von Insulin anregt.


Gymnema sylvestre kann noch mehr: Es besitzt die Fähigkeit zerstörte Insulin-erzeugende Zellen zu erneuern und trägt auf diese Weise zur Steigerung und Neubelebung der B-Zellen bei. Es fördert also nicht nur die Normalisierung der Blutzuckerwerte, sondern unterstützt auch die körpereigene Produktion von Insulin innerhalb der Zelle und schließlich stimuliert es den Organismus zur Regenerierung Insulin-erzeugender
B-Zellen. Gerade die letztere Eigenschaft macht Gymnema sylvestre so interessant für den Diabetiker jeden Typs. Man muss berücksichtigen, dass beispielsweise Alterdiabetes meist zwei Ursachen hat. Einmal die Resistenz der Zellen gegenüber Insulin und zum anderen die mit zunehmendem Alter fortschreitende Abnahme der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse. Wer also seiner Bauchspeicheldrüse etwas Gutes tun will, sollte außer der bereits geschilderten Behandlung inkl. der Magnetfeldmassage an die Einnahme von Gymnema sylvestre in Tablettenform denken.


Es sind Mittel auf dem Markt, die außer Gymnema noch Zusatzstoffe wie Vanadiumsulfat, Chrom und Bittermelone (mormodica charantia) enthalten, um die Wirkung noch zu steigern. Da sich Gymnema sylvestre problemlos mit anderen pflanzlichen Arzneien und Medikamenten verträgt und keine Nebenwirkungen zu befürchten sind, wird vorgeschlagen, bei Bedarf die beiden Mittel Copalchi und Gymnema sylvestre zu kombinieren. Der Vorteil liegt auf der Hand: man unterstützt zusätzlich zur Glukoseregulierung auch die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse. Werden beide Mittel zusammen vor den Hauptmahlzeiten eingenommen, kann oft die Dosis des einen oder anderen Mittels halbiert werden. Im übrigen hält man sich am besten an die Einnahmevorschriften des Herstellers. Auch eine halbierte Dosis Gymnema sylvestre erfüllt noch ihre Aufgabe.


Schritt 4:
Mit Zimt Blutzucker senken


In den letzten Jahren hat sich Zimt, als Pulver in Kapseln eingenommen, zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingeführt und bewährt. Dabei sollte man Wert darauf legen, dass nur der Ceylon-Zimt, der auch als Canela bezeichnet wird, zum Einsatz kommt. Die Zimt-Kapseln kann man in Apotheken kaufen, eventuell auch von Internet-Shops beziehen.


Leider liegen in unserer Gruppe keine Erfahrungen mit der Einnahme von Zimtkapseln vor, doch haben Versuche haben die Blutzuckersenkende Wirkung bestätigt.


Abschließend noch der Hinweis, dass Sie nicht nur Ihre Blutzuckerwerte selbst jeden Tag messen sollten, sondern auch immer wieder den HbA1c-Spiegel von Ihrem Arzt kontrollieren lassen, damit "Ausreißer" besser vermieden werden können.

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